Künftig sollen Android-Nutzer die Wahl bekommen, welchen Browser zu auf dem Smartphone nutzen wollen. Google beugt sich damit einer Vorgabe der EU-Kommission.
So löschen Sie Programme in Android
Google will Android -Nutzer künftig über Internet -Suchmaschinen und Webbrowser anderer Anbieter informieren. Das meldete der Konzern am Mittwoch. In Frage kommen da etwa die Suchmaschine Bing des Konkurrenten Microsoft oder DuckDuckGo sowie der Internetbrowser Firefox von Mozilla.
Google beugt sich damit dem Druck der EU-Kommission. Die hatte den Konzern 2018 mit einer Rekordstrafe von 4,34 Milliarden Euro wegen "illegaler Praktiken" beim Vertrieb von Android belegt . Damals kritisierten Politiker, dass Google Smartphone -Herstellern das Betriebssystem Android zwar kostenlos zur Verfügung stelle, diese mussten aber wegen Lizensierungsbedingungen Apps von Google auf ihren Geräten installieren.
"Wir sind auf die Einwände der Kommission eingegangen und haben bereits eine Vielzahl an Produktänderungen vorgenommen", erklärte Google-Manager Kent Walker. "In den kommenden Monaten werden wir weitere Updates machen, um Wettbewerbern in Europa mehr Sichtbarkeit einzuräumen."
Auch Microsoft musste die Wahl lassen
Der Fall erinnert an Microsoft 2010. Damals präsentierte der Windows-Konzern ab März ein Auswahlfenster, wo Nutzer sich für einen Browser entscheiden konnten. Microsoft reagierte damit auf eine Vorgabe der EU-Kommission: Dem Konzern wurde vorgeworfen, seine Marktmacht zu missbrauchen und Nutzern den Internet Explorer aufzudrängen.
Die EU-Wettbewerbshüter haben zum dritten Mal eine Milliardenstrafe gegen Google verhängt. Der Internetriese soll rund 1,49 Milliarden Euro zahlen. Bei Suchmaschinen-Werbung im Dienst "AdSense for Search" seien andere Anbieter unzulässigerweise behindert worden, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Bei "AdSense for Search" können andere Internetseiten Google-Suchmasken einbinden und erbringen dafür Gegenleistungen. Sämtliche Strafen aus Brüssel gegen den US-Konzern summieren sich damit auf die Rekordsumme von rund 8,25 Milliarden Euro.